Wasserbalance: Brennnesselblatt-Komplex
Stress kann gefährlich werden! Was Du bei Stresssymptomen tun kannst
Artikelübersicht
Stresssymptome
Das Wichtigste in Kürze:
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In unserer Gesellschaft nimmt das Ausmaß an Stress kontinuierlich zu – das zeigen Studien. Da latenter Stress langfristig gesundheitsgefährdend ist, tut jeder Mensch gut daran, zu prüfen, ob er oder sie dauerstressgefährdet ist.
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Anhand bestimmter Indizien kann man für sich feststellen, ob man dauergestresst ist. Je mehr Symptome man aufweist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man unter anhaltendem Stress leidet.
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Stress gänzlich zu vermeiden, ist zwar nicht einfach bzw. gar nicht möglich – aber jeder Mensch kann Maßnahmen ergreifen, mit denen er sein individuelles Stresslevel zumindest absenken kann.
„Stress“ – allein schon das Lesen des Wortes verursacht bei vielen Menschen psychische Anspannung. Stress gilt als ein höchst unangenehmer Zustand mit potenziell negativen Folgen für die Gesundheit. Dabei ist Stress eigentlich nichts Schlimmes; er ist sogar überlebenswichtig.
Zu viel Stress bzw. Dauerstress stellt aber tatsächlich eine Gefahr dar: Wer immer wieder gestresst wird, kann dadurch gravierenden gesundheitlichen Schaden nehmen. Lies hier, wie Du Stress-Symptome (und speziell Dauerstress-Symptome) bei Dir erkennst und was Du gegen Stress tun kannst.
Definition: Was ist eigentlich Stress?
Stress ist die individuelle körperliche und psychische Reaktion auf äußere Reize. Sie ist durch bestimmte biochemische Vorgänge, insbesondere durch die Ausschüttung von Stresshormonen, gekennzeichnet. Wichtig ist dabei das Wort „individuell“: Was bei dem einen Menschen Stress verursacht, kann bei dem anderen Menschen einen ganz anderen Effekt haben.
Beispiel Motorenlärm: Motorradfahrer empfinden die Motorengeräusche ihrer Maschinen fast immer als befriedigend, häufig sogar als euphorisierend – Anwohner an kurvenreichen Straßen hingegen fühlen sich von dem Dröhnen nur gestresst.
Festzuhalten ist also, dass Stress unter anderem von der eigenen geistigen Einstellung abhängt: Man hat selbst einen gewissen Einfluss darauf, ob oder inwieweit man sich von einem Umweltreiz stressen lässt.
Arten von Stress – Stress und Stress ist nicht dasselbe
Es gibt verschiedene Stressarten. Damit sind jedoch nicht emotionaler Stress, psychischer Stress und körperlicher Stress gemeint, denn bei diesen Stressarten handelt es sich immer um denselben Stress (lediglich die Stressauslöser sind anders gelagert). Entsprechend sind die Symptome bei emotionalem Stress identisch mit den Symptomen bei psychischem Stress und bei körperlichen Stress (s. u. Stresssymptome – was passiert in einem gestressten Körper?). Es gibt nur zwei grundlegend verschiedene Stressarten, und bei diesen unterscheiden sich auch die Symptome (zumindest im Detail):
1. Negativer Stress (Disstress)
2. Positiver Stress (Eustress)
Die Unterscheidung geht auf den österreichisch-ungarischen Hormonforscher Hans Selye zurück, der in den 1950er-Jahren ein entsprechendes Konzept vorstellte (Seyle: “The stress of life” – McGraw-Hill, New York 1956).
Disstress ist dabei als ein Zustand der Erregung mit seelischer Belastung definiert. Eustress geht zwar auch mit Erregung einher, aber nicht mit seelischer Belastung. Im Gegenteil: Er ist mit Spaß verbunden. Eustress entsteht z. B. bei einer Wildwasserbahnfahrt in einem Vergnügungspark (sofern man Wildwasserbahnfahrten schätzt) oder bei einem Wettkampf im Freizeitsport. Disstress dagegen entsteht z. B. bei Überforderung im Berufsleben, bei Streit in der Partnerschaft oder bei einem Verkehrsunfall.
Stress-Symptome – was passiert in einem gestressten Körper?
Wird über die Sinnesorgane ein Stressreiz wahrgenommen, dann wird im Körper der Angriff-oder-Flucht-Modus aktiviert. Das bedeutet, dass der Körper sich darauf vorbereitet, entweder kämpfen oder rennen zu müssen. Er tut das, indem er kurzfristig die Leistungsbereitschaft erhöht.
- Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet.
- Das Herz schlägt schneller, Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen, die Muskulatur wird stärker mit Blut versorgt.
- Gleichzeitig wird die Blutversorgung von Regionen, die beim Kämpfen unwichtig sind (wie etwa der Verdauungstrakt oder die Geschlechtsorgane), reduziert.
- Die Bronchien erweitern sich, sodass beim Atmen mehr Sauerstoff aufgenommen werden kann.
- Die Pupillen werden größer, damit mehr Licht auf die Netzhaut fällt (das verbessert das Sehvermögen).
Dieser Ablauf stammt noch aus Urzeiten und bewahrte die frühen Menschen davor, bei Kämpfen mit Tieren oder anderen Bedrohungen aus Leistungsmangel vorschnell zu unterliegen. Er war also überlebenswichtig (und ist es noch).
Die körperliche Reaktion auf Disstress ist der Reaktion auf Eustress übrigens sehr ähnlich. Der wesentlich Unterschied besteht in der Gefühlslage: Bei Eustress werden außer den Stresshormonen auch noch Serotonin, Endorphin und Dopamin ausgeschüttet – diese Hormone lösen Glücksgefühle aus und bewirken, dass der Eustress als angenehm empfunden wird.
Worin die Gefahr liegt
Auf den ersten Blick muten die körperlichen Symptome bei Stress gar nicht allzu gefährlich an. Sie scheinen sogar von Vorteil zu sein: Energiebereitstellung ist doch gut – oder nicht? Ja – und nein.
Kurzfristig schadet die Alarmstimmung dem Körper tatsächlich nicht. Wenn ein Mensch also nur gelegentlich unter Stress steht, sind Stresssymptome kein Problem. Zum Problem werden die Symptome erst, wenn der Stress praktisch nicht mehr nachlässt.
Während der urzeitliche Mensch lediglich intervallweise Stress hatte – etwa bei der Jagd oder bei Kämpfen –, ist der moderne Mensch häufig latentem Stress ausgesetzt. Zwar sind die Stressoren heute nicht mehr potenziell lebensbedrohend, aber für das Angstzentrum im Gehirn macht es keinen Unterschied, ob die jeweilige stressauslösende Bedrohung als angreifender Wolf oder als zeitlich (zu) knapp kalkuliertes Kommunikationsprojekt in der Firma daherkommt – es initiiert in jedem Fall die Ausschüttung von Stresshormonen. Und weil ein Kommunikationsprojekt viel länger dauert als ein Wolfsangriff, hält der Stresszustand auch viel länger an.
Zu den beruflichen Stressoren addieren sich bei vielen Menschen außerdem private Stressoren (wie z. B. Schulprobleme bei den Kindern oder Ärger mit dem Vermieter) und gesellschaftspolitische Stressoren.
Der so entstehende Dauerstress hat Folgen: Durch den permanent erhöhten Blutzuckerspiegel kann es zu Gefäßablagerungen und in der Folge zu einem Infarkt kommen. Zudem begünstigt die hohe Stresshormonkonzentration Fetteinlagerungen, und langfristig schwächt sie das Immunsystem.
Bedenklich: Der Stress in unserer Gesellschaft nimmt zu
Laut einer Stress-Studie der Techniker-Krankenkasse aus dem Jahr 2021 hat der Stress in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahren signifikant zugenommen: Mehr als ein Viertel der Deutschen (26 %) ist heute oft gestresst bzw. dauergestresst. 2013 war es nur ein Fünftel (20 %). Da ist es kein Zufall, dass auch die Zahl derjenigen gewachsen ist, die Symptome seelischer Belastung zeigen:
- 80 Prozent der Dauergestressten gaben an, unter Erschöpfung zu leiden.
- 52 Prozent haben Schlafstörungen.
- 40 Prozent der Dauergestressten haben Kopfschmerzen oder Migräne.
- 34 Prozent sind häufig niedergeschlagen oder sogar depressiv.
Frauen sind dabei gestresster als Männer; allerdings holen die Männer auf – ihr Stresslevel ist seit 2013 stärker gestiegen als das Stresslevel der Frauen. Die 6 Top-Stressoren (für beide Geschlechter) sind:
- Arbeit bzw. Beruf
- (zu) hohe Ansprüche an sich selbst
- Krankheit/Pflegebedürftigkeit von nahestehenden Personen
- familiäre oder partnerschaftliche Konflikte
- ständige Erreichbarkeit u. Konnektivität in sozialen Medien
- zu viele Freizeittermine und -verpflichtungen
Dauerstresssymptome erkennen
Leidst Du unter gefährlichem Dauerstress? Beantworte diese Frage nicht vorschnell: Allein die Tatsache, dass man einen fordernden Job oder einen sehr eng getakteten Alltag hat, bedeutet noch nicht zwangsläufig, dass man dauergestresst ist. Je mehr typische Dauerstresssymptome man aber an sich feststellt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man tatsächlich konstant unter Stress steht.
Lies Dir die unten abgebildete Symptomliste durch und beantworte die Fragen. Wenn Du insgesamt – also spaltenübergreifend – mindestens 3 Fragen mit „Ja“ beantworten müssen, bist Du wahrscheinlich dauergestresst.
Körperliche Symptome | Psychische Symptome |
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Hast Du auffallend häufig Kopfschmerzen? | Hörst Du öfter von Kollegen oder Bekannten, dass Du überreagierst bzw. dass Du offenbar gereizt bist? |
Ist Dein Ruhepuls relativ hoch (= über 90 Schläge/Min.)? | Wird Dir vorgeworfen, misstrauisch oder pessimistisch zu sein? |
Hast Du des Öfteren Magenschmerzen oder Verdauungsbeschwerden? | Hast Du manchmal das Gefühl, mit der Menge dessen, was auf Dich einströmt, überfordert zu sein? |
Leidest Du oft unter Verspannungen im Hals-Nacken-Schulter-Bereich, ohne dass Du diesen Bereich in besonderer Weise belastet hast? | Bist Du „schusselig“ bzw. vergesslich, oder handelst Du bisweilen (ungewollt) fahrlässig? |
Fällt Dir das Einschlafen schwer, oder wachst du nachts häufiger ohne äußeren Anlass auf? | Fühlst Du Dich manchmal extrem niedergeschlagen? |
Hast Du eine Aversion gegen Neuerungen und Veränderungen von gewohnten Abläufen? |
Stress reduzieren – was Du tun kannst
Die Ratgeberbücher zum Thema „Stress reduzieren“ füllen im Buchhandel ganze Regale; eine Patent-Strategie gibt es dennoch nicht. Es gibt aber ein paar Tipps, die sich als sinnvoll erwiesen haben:
1. Stressoren, die auf Freiwilligkeit beruhen, nach Möglichkeit ausschalten
Keine Frage: Wer im Krankenhaus arbeitet oder drei halbwüchsige Kinder hat, hat jeden Tag unvermeidbaren Stress. Aber: Ein guter Teil des Stresses, dem jeder von uns ausgesetzt ist, beruht auf Freiwilligkeit – etwa der Stress, Gefälligkeiten für andere mit sich bringen (z. B. eigene oder fremde Kinder chauffieren, Wäsche für den Partner bügeln), oder der Stress, den man sich in der Freizeit selbst macht (indem man z. B. starr an selbst erstellten Terminplanungen festhält oder sich zu bestimmten Aktivitäten zwingt).
Scheue Dich nicht, gelegentlich etwas zu canceln! Und keine Sorge: Wenn man freundlich absagt („Ich kann dich heute nicht mit dem Auto mitnehmen und nach Hause bringen – hab‘ noch viel zu erledigen, tut mir leid. Demnächst wieder!“), haben die Mitmenschen erstaunlich viel Verständnis.
2. Kurzen Mittagsschlaf halten
Einen kurzen Mittagsschlaf zu halten (max. 30 Min.), senkt die Stresshormonkonzentration im Körper – das belegt eine Studie der Sorbonne (Faraut et al. [2015]: “Napping Reverses the Salivary Interleukin-6 and Urinary Norepinephrine Changes Induced by Sleep Restriction”). Und ja, man kann heutzutage auch im Büro schlafen! Zwar ist man in Deutschland dem „Powernapping“ gegenüber noch nicht so aufgeschlossen wie in Asien (in Japan ist der Mittagsschlaf am Arbeitsplatz so verbreitet, dass er sogar einen eigenen Namen hat: „Inemuri“), aber der Pausenschlaf am Schreibtisch oder zur Not im Auto auf dem Firmenparkplatz ist gemeinhin gesellschaftlich akzeptiert.
3. Yoga betreiben
Yoga trägt erheblich dazu bei, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu verbessern. Denn: Die Stress-Muskelverspannung-Sequenz funktioniert auch in umgekehrter Richtung. Wenn man die Muskeln bewusst entspannt, wird dadurch auch der Geist „lockerer“ – und die geistige Anspannung (und damit auch der Stress) lässt nach.
4. Hände waschen
Klingt seltsam, funktioniert aber: Wenn man sich in einer stressigen Situation erst einmal kurz die Hände mit lauwarmem Wasser wäscht, kann man einen drohenden Stressanfall abmildern. Das liegt daran, dass das warme Wasser auf den Handgelenken den „Ruhenerv“ Parasympathikus stimuliert, woraufhin die Ausschüttung von Stresshormonen gebremst wird.
5. Die richtigen Lebensmittel essen
Nüsse liefern viel Magnesium – dieses Spurenelement trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Des Weiteren liefern Nüsse Kalium und Eisen, was der Konzentrationsfähigkeit zugutekommt. Der als „Studentenfutter“ bekannte Snack aus Nüssen und Rosinen ist also wirklich für Studenten gut – und auch für alle anderen Menschen, die geistig anspruchsvolle Arbeit bewältigen müssen. Dasselbe gilt für Haferflocken, für kakaohaltige Lebensmittel, für Bananen und für grünes Blattgemüse.
NATURTREU-Produkte mit B-Vitaminen
Die Vitamine der B-Gruppe sind bei diesem Thema auch besonders interessant: Sie tragen erwiesenermaßen dazu bei, vor Stress zu schützen und eine normale geistige Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Außerdem tragen sie zur Verringerung von Müdigkeit (Vitamin B2, B5, B6) und zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei (Vitamin B6, B7, B12).
In den NATURTREU-Produkten „RUHEPOL“ und „NERVENSTARK“ sind deshalb B-Vitamine in hoher Konzentration enthalten. „NERVENSTARK“ liefert die Vitamine B2, B3, B5, B6, B7 und B12 zudem in bioaktiver Form, während „RUHEPOL“ den Organismus außer mit B-Vitaminen auch noch mit Ashwagandha-Extrakt und mit Rosenwurz-Extrakt versorgt. Sowohl Ashwagandha als auch Rosenwurz (Rhodiola Rosea) finden seit Jahrhunderten in der indischen und in der chinesischen Medizin Verwendung.
Nervenstark ansehenFazit
Stress ist in unserer Gesellschaft ein ernstzunehmendes Problem – zumal er für viele Menschen ein Dauerzustand ist. Das ist vor allem eine Folge des digitalen Wandels: Die Digitalisierung hat sich mit ihrem Überangebot an Informationen und ihren zahlreichen Vernetzungsmöglichkeiten als echter Problemtreiber erwiesen. Die Folge des um sich greifenden Dauerstresses ist eine Zunahme an gesundheitlichen Beschwerden in der Bevölkerung, wie etwa Magen-Darm-Beschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Chronischer Stress ist außerdem ein Risikofaktor für die Entwicklung von verschiedenen psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen. Wer sich selbst als dauergestresst empfindet, sollte dies nicht einfach hinnehmen, sondern Gegenmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört, die Abläufe im eigenen Berufsleben und im Privatleben auf den Prüfstand zu stellen – und ggf. ein bisschen an der Ernährung zu „drehen“.
Quellen:
¹ Vitamin B1, B2, B3, B6, B7 und B12 tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
² Vitamin B2 trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
³ Vitamin B1, B3, B6, B7, B9 und B12 tragen zur normalen psychischen Funktion bei